Wir trauern um unseren Freund und Genossen Hossein Hakimi

Hossein Hakimi ist am 29.12.2020 im Alter von 86 Jahren verstorben.

Hossein wurde in der Stadt Khoy in Iranisch-Aserbaidschan geboren. Er absolvierte das Gymnasium in Teheran und ging nach dem CIA-Putsch gegen die demokratische Regierung von Mohammad Mossadegh und der Inthronisierung des Schah-Regimes durch die USA nach Deutschland. In Gießen studierte er Agrarwissenschaften, anschließend war er in Frankfurt a.M. als Doktorand der Volkswirtschaftslehre bei Prof. Dr. Hermann Priebe sowie beim DIVO-Institut tätig.
Als 1979 die Revolution begann, begab sich Hossein sofort wieder in den Iran, wurde Mitglied des Zentralkomitees der Aserbaidschanischen Demokratischen Partei (Tudeh) und Kandidat für das Parlament der Stadt Khoy. Nach der Niederlage und Verfolgung der Linken 1980 lebte er im Untergrund, bis er 1982 durch die Berge zu Fuß die türkische Grenze überquerte und wieder nach Deutschland kam.
Aserbaidschanische Genossen in Bremen zeigten ihm, wie man sich selbständig machen kann, und in Offenbach entwickelte Hossein die Gaststätte „Zum Lämmchen“ und den Ratskeller zu beliebten Treffpunkten für alle Linken.
Hossein war und blieb sein Leben lang Kommunist und Revolutionär mit scharfem, analytischem Verstand, glühender Internationalist und unbeugsamer Gegner des Imperialismus. Seinen deutschen Mentoren und Vorbildern, den Kommunisten und Freidenkern Dr. Robert Steigerwald und Sepp Mayer war er in Dankbarkeit verbunden.
Seinem Leitmotiv „Es gibt keine Grenze zwischen Leben und Kampf – sie sind gleich lang oder kurz“ blieb er bis zu seinem Lebensende treu.